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Corona und soziale Ungleichheit

Kategorie:DoCH

JLU und HS Gesundheit untersuchen Begleiterscheinungen der Pandemie in der Bochumer Hustadt und Gießener Nordstadt – Internationale Vergleichsstudie in Brasilien, Peru, Kanada und Deutschland

Welche Spuren hat die Corona-Pandemie gerade in benachteiligten Bevölkerungsgruppen hinterlassen? Vieles deutet daraufhin, dass sich die soziale Ungleichheit im Laufe der Pandemie weltweit verschärft hat. An diesem Punkt setzt das internationale Forschungsprojekt „Social Mobilization as PolicymakingLever“ an, das Fallstudien in Brasilien, Peru, Kanada und Deutschland vergleicht. Das deutsche Teilprojekt wird federführend von Prof. Dr. Michael Knipper, Mediziner an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und Prof. Dr. Christiane Falge, Professorin für Gesundheit und Diversity an der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum, geleitet und forscht in der Bochumer Hustadt und Gießener Nordstadt.

Eines der Ziele des Forschungsprojektes ist es, Strategien für eine bessere Gesundheitsversorgung für marginalisierte Stadtteile und Regionen zu entwickeln. Dabei setzt das Team darauf, die betroffenen Personengruppen direkt in das Forschungsprojekt mit einzubeziehen, um so gemeinsam mit ihnen Wissen zu produzieren statt nur über sie zu sprechen. Vorbild ist dabei die Bochumer Methode der Stadtteilforschenden, die von Prof. Dr. Christiane Falge und Prof. Dr. Silke Betscher von der Hochschule für Gesundheit in Bochum entwickelt wurde und die derzeit auf Gießen übertragen wird.

Anders als in konventionellen Forschungsprojekten werden hier Mitglieder aus den Communities geschult, um als Stadtteilforschende eigenständig Daten zu erheben und so eine Perspektive der Betroffenen auf die Pandemie einnehmen zu können. Die Stadtteilforschenden erheben Interviews und arbeiten mit Medien (Fotos und Filmen) um selbstbestimmt ihre Geschichten über Corona und soziale Ungleichheit zu erzählen. Das Projekt läuft von 2022 bis 2025.

Ein weiterer Teil des Projekts ist die Durchführung einer gegenwartshistorischen Analyse über Corona und soziale Ungleichheit in Deutschland. Dabei werden die spezifischen Lebenssituationen, Erfahrungen und Probleme marginalisierter Personengruppen während der Pandemie berücksichtigt. Im Projekt wird eng mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Gesundheitsbereich, der Politik, Verwaltung sowie lokalen Initiativen zusammengearbeitet. Neben wissenschaftlichen Publikationen werden die Forschungsergebnisse auch in die lokalen Netzwerke, die Communities und die Stadtpolitik zurück gespiegelt und im Anschluss mit den internationalen Forschungsgruppen verglichen.

Das deutsche Teilprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und findet unter der Leitung der Professur für Global Health, Migration und Kulturwissenschaften in der Medizin (Prof. Dr. Michael Knipper) am Institut für Geschichte der Medizin in Gießen sowie in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christiane Falge (Professorin für Gesundheit und Diversity an der Hochschule für Gesundheit in Bochum), Prof. Dr. Franziska Satzinger (Professorin für Global Health an der Hochschule Fulda) sowie der Professur für Kritische Stadtgeographie der Universität Münster (Prof. Dr. Iris Dzudzek) statt.

 

Weitere Informationen

www.transatlanticplatform.com/social-mobilization-as-policymaking-lever-a-trans-atlantic-covid-19-dialogue-on-community-action-and-decentralized-governance/ - Projekt SMAPL

www.hs-gesundheit.de/stadtteillabor-hustadt - Stadtteillabor in Bochum

 

Wissenschaftlicher Kontakt

Prof. Dr. Christiane Falge

E-Mail: Christiane.Falgehs-gesundheit "«@&.de

Hochschule für Gesundheit

Gesundheitscampus 6-8, 44801 Bochum

Tel.: 0234 77727-727

 

Prof. Dr. Michael Knipper

E-Mail: michael.knipperhistor.med.uni-giessen "«@&.de

Theresa Martens M.A.

E-Mail: Theresa.martenshistor.med.uni-giessen "«@&.de

Institut für Geschichte der Medizin

Leihgesterner Weg 52, 35392 Gießen

Tel.: 0641 99-47701

Prof. Dr. Christiane Falge ist Professorin für Gesundheit und Diversity an der HS Gesundheit und leitet das Stadtteillabor in der Bochumer Hustadt. Das prämierte Forschungsprojekt wird nun nach Gießen transferiert. Foto: HS Gesundheit/jmj

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