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Digitale Abschlusstagung Heb@AR: „Augmented Reality Apps in der hochschulischen Hebammenausbildung und darüber hinaus“

Kategorie:DAG

Kompetentes Handeln in Notfallsituationen durch den Einsatz von Augmented Reality verbessern - inwiefern dies auf dem aktuellsten Stand fachwissenschaftlicher, technischer und fachdidaktischer Erkenntnisse möglich ist, stellte das interprofessionelle Team des Projektes Heb@AR am 26. September 2022 in einer digitalen Abschlusstagung mit 104 Teilnehmer*innen vor.

Dreh- und Angelpunkt war die im Projekt entwickelte Heb@AR-App mit ihrem dazugehörigen Augmented Reality (AR) Lehr-/Lernkonzept, dessen Implementierung sowohl ein realitätsnahes, kontextbezogenes Lernen, als auch das Einüben motorischer Fähigkeiten im Rahmen von Notfallsituationen ermöglicht. Mit der Heb@AR-App können Situationen der Hebammenarbeit auf dem Smartphone abgebildet werden, auf die die Lernenden angemessen reagieren müssen. So kann vorab erworbenes Wissen angewendet und ein korrektes Vorgehen eingeübt werden. Diese AR-Trainingssimulationen enthalten dabei drei virtuelle @home-Trainings: „Vorbereitung einer Notfalltokolyse“, „Reanimation eines Neugeborenen mit Reanimationseinheit“ und „Anatomie des weiblichen Beckens“ sowie zwei umfangreiche Trainings für den Einsatz im Skills-Lab: „Vorbereitung einer Schwangeren auf eine Sectio Caesarea“ und „Reanimation eines Neugeborenen“.

“Die digitale Abschlusstagung mit über 100 Teilnehmer*innen hat uns gezeigt, dass das Interesse an innovativen, digitalen Lehr-/Lern-Anwendungen groß ist. Wir freuen uns, diesem Bedarf mit der frei verfügbaren Heb@AR-App gerecht zu werden und so ein Beispiel für praktisch nutzbare Innovationen in der hochschulischen Lehre aufzeigen zu können“, so Prof. Dr. Annette Bernloehr, Leiterin des Projektes.

Die App wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes „Heb@AR | Augmented Reality gestütztes Lernen in der hochschulischen Hebammenausbildung“ vor dem Hintergrund neuester hebammenwissenschaftlicher (HS Gesundheit), medizindidaktischer (Ruhr-Universität Bochum - RUB) und technischer (Hochschule Emden/Leer) Erkenntnisse entwickelt und an der HS Gesundheit erstmalig implementiert und in Lehrveranstaltungen curricular verankert.

Inwiefern sich das AR-gestützte Training auf das Sicherheitsempfinden und die Handlungskompetenz werdender Hebammen auswirkt und welche Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Implementierung von Relevanz sind, evaluierten die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen - Kristina Vogel und Tabea Willmeroth (HS Gesundheit) sowie Jonas Blattgerste (Hochschule Emden/Leer) und Matthias Joswig (RUB) unter der leitenden Fragestellung: „Ist der Einsatz von AR zur Förderung der Handlungskompetenzen von werdenden Hebammen sinnvoll und zielführend?“

In Workshops zu den drei virtuellen @home-Trainings bzw. den beiden komplexen Skills-Lab-Trainings erhielten die Teilnehmenden der Abschlussveranstaltung facettenreiche Einblicke in die jeweiligen Szenarien mit deren technischen und didaktischen Besonderheiten. Das ermöglichte einen Austausch zum entwickelten Augmented-Reality gestützten Lehr-/Lernkonzept sowie einen fachlichen Dialog zwischen Teilnehmenden und Projektmitgliedern auf Augenhöhe.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch die Podiumsdiskussion unter dem Titel: „Lessons learned - Heb@AR und darüber hinaus: Die Zukunft von Augmented Reality Anwendungen im Bildungswesen“. Sie bot einen Blick über den Tellerrand des Projektes: So setzten Prof. Dr. Raphael Zender (Humboldt-Universität zu Berlin) mit seinem Vortrag „SocialVR als Begegnungsraum in der Hochschule“ und Prof. Dr. med. vet. Jan Ehlers (Universität Witten/Herdecke) mit seinem Beitrag „Einsatz von KI beim Lernen“ anregende Impulse für eine spannende Diskussion zur Einsatzmöglichkeiten von Augmented Reality im hochschulischen Kontext.

Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Kristina Vogel und Tabea Willmeroth waren sich am Ende des Tages einig: „Wir hatten eine gelungene Veranstaltung mit einem bereichernden Austausch. Auch in der digitalen Form der Fachtagung erlebten wir eine konstruktive und vielseitige Diskussion. Das entgegengebrachte Interesse an unserem Projekt ist wirklich großartig.“

„Wir freuen uns gemeinsam interprofessionell ein komplexes digitales Lehr-/Lernkonzept unter Einsatz von Augmented Reality (AR) Trainingssimulationen für die hochschulische Hebammenausbildung entwickelt zu haben, welches durch Lehrende und Studierende genutzt wird. Neben der HS Gesundheit haben bereits weitere hebammenwissenschaftliche Hochschulstandorten in NRW die Heb@AR-App erfolgreich in die Lehre implementiert“, sagte Prof. Dr. Nicola Bauer, ebenfalls Leiterin des Forschungsprojektes, über den Abschluss des Projektes.

Neben der im Android & iOS App-Store kostenlos verfügbaren Heb@AR-App können ebenfalls Informationen zum Projekt, sowie Materialien und Anleitungen zur Implementierung der AR-Trainings eingesehen werden. Die App nutzt die gängigen Augmented Reality Schnittstellen.

Screenshot der digitalen Podiumsdiskussion
Podiumsdiskussion auf der Heb@AR Abschlusstagung unter Moderation von Prof. Dr. Thorsten Schäfer (RUB) mit den Expert*innen (von links nach rechts): Prof. Dr. Sascha Sommer (HS Gesundheit), Dr.in Claudia Grüner (FernUniversität in Hagen), Prof. Dr. Raphael Zender (Humboldt-Universität zu Berlin), Prof. Dr. med. vet. Jan Ehlers (Universität Witten/Herdecke), Prof.in Dr.in Lea Beckmann (Beirätin für den Bildungsbereich, Deutscher Hebammenverband e.V.) und Dr. rer. biol. hum. Daniel Tolks (Universität Bielefeld). Screenshot: HS Gesundheit

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