Mit dem Modellstudiengang Hebammenkunde, der 2010 an der neu gegründeten Hochschule für Gesundheit startete, leistete die Hochschule Pionierarbeit. Die Erfahrungen der Hochschule für Gesundheit zeigten, wie die Akademisierung des Hebammenberufes, die bis dato über Fachschulen ausgebildet wurden, funktionieren könnte. Als das Hebammenreformgesetzt die Akademisierung des Hebammenberufes in ganz Deutschland beschloss, konnte man an der HS Gesundheit bereits auf 10 Jahre Erfahrung mit dem Modellstudiengang Hebammenkunde zurückblicken und daraus resultierend den neuen Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft aufbauen. Im Wintersemester 2023/24 haben nun die letzten Absolvent*innen des Modellstudiengangs Hebammenkunde ihren Abschluss gemacht.
Der Studienbereich Hebammenwissenschaft nahm im Oktober 2024 diesen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Hebammenausbildung zum Anlass, um die Errungenschaften der letzten Jahre zu feiern. Prof. Dr. Ute Lange, Studienbereichsleitung im Studienbereich Hebammenwissenschaft, erinnerte in ihrer Festrede bei der feierlichen Verabschiedung der Absolvent*innen an die außergewöhnlichen Studienbedingungen während der Corona-Pandemie und die Bedeutung des Modellstudiengangs für die Entwicklung des neuen Hebammengesetzes und die Akademisierung der Hebammen. Zudem übersendete Prof. Dr. Lea Beckmann, Beirätin für den Bildungsbereich im Deutschen Hebammenverband, Grüße und ebenfalls anerkennende Worte für den Modellcharakter des Studiengangs und den Erfolg der Absolventinnen. Außerdem würdigten Michelle Rump und Sonja Kleinrath, 1. und 2. Vorsitzenden des Landesverbands der Hebammen NRW die besonderen Leistungen der Studierenden und des Studienbereichs.
Zusätzlich zum Abschluss der letzten Kohorte der Studierenden des Modellstudiengangs hatte die Hebammengemeinschaft an der Hochschule für Gesundheit noch etwas zu feiern: Das Hebammenwesen wurde von der UN-Kulturorganisation UNESCO zum Immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Die Nachricht wurde im Dezember 2023 bekannt gegeben und nun folgte fast ein Jahr später die Übergabe der Urkunde an den Deutschen Hebammenverband . Mit der Auszeichnung würdigt die UNESCO die herausragende Rolle, die Hebammen weltweit für den Erhalt des Lebens und den Fortbestand der Menschheit einnehmen. Die Nominierung des Hebammenwesens auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit geht auf eine gemeinsame Initiative der Länder Deutschland, Kolumbien, Zypern, Kirgisistan, Luxemburg, Nigeria, Slowenien und Togo zurück.