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Dr. Frank Kronenberg sprach an HS Gesundheit über soziale Gerechtigkeit und Betätigungsgerechtigkeit in der Ergotherapie

Kategorie:DAG

Der international bekannte Gastreferent zeigte kritisch auf, wie sich historisch gewachsene Ungerechtigkeiten auf das Leben und die Gesundheit auswirken und regte zum Perspektivwechsel an.

Dr. Frank Kronenberg aus Südafrika, bekannt für sein Engagement auf dem Feld der politischen und humanisierenden Ergotherapie, war zu Gast beim Studiengang Ergotherapie an der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum. Dort hielt er einen Vortrag und gab einen Workshop, zu dem Studierende, Mitarbeiter*innen und Praxispartner*innen des Studiengangs eingeladen waren. Bekannt wurde Kronenberg unter anderem durch das Konzept der „Occupational Apartheid“ (Betätigungsapartheid), welches sich mit Themen der sozialen und Betätigungsgerechtigkeit auseinandersetzt. Diese Themen waren auch Inhalt seines Vortrags „Humanisierende Praxis: die Verwandlung der Ergotherapie und der Welt“.

Dabei stellte Kronenberg die Frage nach der Verantwortung von Ergotherapeut*innen angesichts der Realität, dass Menschen vielfach Freiheit, Menschlichkeit und Respekt verweigert wird. Gründe hierfür können historisch gewachsene Ungerechtigkeiten, Kolonialismus und systemischer Rassismus sein, die sich auf die Möglichkeit, das eigene Leben zu gestalten, und auch die Gesundheit auswirken. „Wenn wir als Ergotherapeut*innen und damit Expert*innen für Betätigung handeln wollen, dürfen wir diese Ungerechtigkeiten nicht übersehen“, sagt Aileen Späth, Lehrkraft für besondere Aufgaben im Studiengang und Mitinitiatorin der Veranstaltung.

Der Referent regte die Zuhörer*innen zur kritischen Reflexion an: „Bei Fragen nach den Zielen im Sinne des Warums der Ergotherapie wünsche ich mir, dass wir uns in Zukunft die Aussage des verstorbenen indischen Philosophen Jiddu Krishnamurti zu Herzen nehmen ‚Es ist kein Maßstab für Gesundheit, gut an eine zutiefst kranke Gesellschaft angepasst zu sein‘ und uns damit auseinandersetzen, wie wir den Bedürfnissen und Interessen der Gesellschaft und dem Gemeinwohl dienen.“

Bereits im Anschluss an den Vortrag zeigten Fragen und eine lebendige Diskussion, wie wichtig die Themen auch für deutsche Ergotherapeut*innen sind. Die Diskussion wurde im anschließenden Workshop weitergeführt und vertieft. Die Studierenden reflektierten persönliche Ereignisse aus praktischen Studienphasen. Es entstand ein lebhafter Austausch auf Basis der Ideen des Vortrags. Aileen Späth war begeistert vom Engagement der Studierenden. „Ich freue mich, dass die Studierenden so engagiert mitarbeiten, kritische Fragen stellen und ihre eigenen Erfahrungen so gut einbringen und reflektieren. Durch die Diskussion und die positiven Beispiele wurden sie weiter dafür sensibilisiert, wie Veränderung im Denken und Therapiealltag stattfinden kann. Eine Teilnehmerin sagt über die Veranstaltung: „Es war mehr als eine Inspiration. So etwas hilft, neuen Mut zu finden für Veränderung.“

Aileen Späth und Dr. Frank Kronenberg
Aileen Späth und Dr. Frank Kronenberg im Workshop. Foto: HS Gesundheit

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