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Forschungsprojekt fokussiert einheitliche Nutzung von Pflegedaten

Kategorie:DPW

Anfang Januar 2023 fand an der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) das Auftakttreffen des Verbund-Förderprojektes PFLIP statt.

Ziel des Projektes ist die Definition eines Pflege-Kerndatensatzes und der Aufbau eines intersektoralen Pflegedaten-Repository. „In der Pflege wird tagtäglich mit Daten gearbeitet. Diese werden in der stationären Langzeitpflege aber zumeist anders erfasst, als in der ambulanten Pflege und dort wiederum anders, als im Akutkrankenhaus. In dem Forschungsprojekt PFLIP möchten wir die Sammlung von Pflegedaten harmonisieren und gemeinsam mit den Projektpartner*innen eine einheitliche Struktur für die Erfassung solcher Daten erarbeiten“, erläutert Prof. Dr. Daniela Holle, Prodekanin des Departments für Pflegewissenschaft an der HS Gesundheit. Das Projekt soll nicht nur eine bessere Integration von pflegerischer und medizinischer Forschung ermöglichen, sondern darüber hinaus auch zu einer besseren intersektoralen und interdisziplinären Gesundheitsversorgung beitragen. „Für die Medizin wird über die Medizininformatik-Initiative ein Netzwerk von Repositorien geschaffen, das ermöglicht, standardisiert beschriebene medizinische Daten über einen Medizin-Kerndatensatz zu Forschungszwecken verfügbar zu machen. PFLIP erweitert den Blick, indem es die Pflegeperspektive mit aufnimmt“, beschreibt Prof. Dr. Daniela Holle.

In einem ersten Projektschritt soll in PFLIP ein vergleichbarer Pflege-Kerndatensatz als Voraussetzung für gemeinsam genutzte Daten entwickelt werden. Über dessen Entwicklung wurde jetzt beim Auftakttreffen an der Hochschule für Gesundheit diskutiert. Neben der Analyse wissenschaftlicher Erkenntnisse, bereiten die Projektpartner*innen derzeit eine Befragung vor, die sich an Expert*innen in verschiedenen Pflegeeinrichtungen richtet. In einem späteren zweiten Projektschritt soll ein Pflegedaten-Repository, ein Verzeichnis zur Verwaltung der verschiedenen Daten entwickelt werden, um Forschung auf Basis der Pflegedaten aber auch kombiniert über pflegerische und medizinische Daten hinweg zu ermöglichen. Dazu werden unter anderem auch Algorithmen aus der Künstlichen Intelligenz entwickelt, die eine Datenanalyse und Mustererkennung der Pflegedaten ermöglichen.

„Pflege- und Behandlungssituationen bestehen häufig aus wechselstationären Betreuungen, in denen sich Leistungserbringer wie medizinische und pflegerische Einrichtungen abwechseln. Hier kann ein Informationsverlust insbesondere beim Wechseln zwischen den Sektoren entstehen. Für eine reibungslose Zusammenarbeit ist ein Datentransfer von pflegerisch wie auch medizinisch relevanten Informationen wichtig. Unser Ziel ist es, die Daten der Pflege zu harmonisieren, was einen Wissensaustausch erleichtert und einen effizienteren Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei deren Verarbeitung und Auswertung ermöglicht“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Deiters, Professor für Gesundheitstechnologien an der HS Gesundheit.

Das Forschungsprojekt PFLIP wird im Zeitraum von 2022 bis 2025 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Das Projektkonsortium besteht aus vier Partnern: Die Hochschule für Gesundheit in Bochum bringt die pflegewissenschaftliche Betrachtung in das Projekt ein und ist zugleich Mediator für den Theorie-Praxis-Transfer. Das Projekt wird an der Hochschule departmentübergreifend von dem Department of Community Health und dem Department für Pflegewissenschaft durchgeführt. Das Fraunhofer Institut für Software und Systemtechnik in Dortmund übernimmt in dem Verbundprojekt den Aufbau des Repository und die exemplarische Entwicklung der Algorithmen aus der Künstlichen Intelligenz. Das Paderborner Unternehmen Connext Communication bringt die Software-Sicht ins Projekt ein, wohingegen die Diakonie Michaelshoven die praktische Relevanz der erzielten Projektergebnisse sicherstellen wird.

Nähere Informationen zum Projekt PFLIP

Das Auftakttreffen zum Forschungsprojekt PFLIP fand Anfang des Jahres 2023 an der HS Gesundheit statt. Untere Reihe (v.l.n.r.): Prof.in Dr.in Daniela Holle (HS Gesundheit), Hong Diem Duong (Fraunhofer ISST), Dioselina Windrath (Diakonie Michaelshoven), Maren Warnecke (Fraunhofer ISST), Prof. Dr. Wolfgang Deiters (HS Gesundheit). Obere Reihe (v.l.n.r.): Christian Potthoff (Diakonie Michaelshoven), Sarah Milkov (HS Gesundheit), Alina Napetschnig (HS Gesundheit), Kirsten Neveling (Diakonie Michaelshoven). Foto: HS Gesundheit

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