„Gute Pflege kann nur dann ihre Aufgabe erfüllen, wenn sie auch als gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachtet wird.“ – Mit diesem Appell ist Prof. Dr. Anne Friedrichs, Präsidentin der Hochschule für Gesundheit (hsg), am 4. November 2011 in die Diskussion des Thementisches „Gute Pflege hat ihren Preis!“ des Arbeitgebertages „Gesundheitswirtschaft“ in Bochum gegangen. Dieser Appell richtet sich nicht nur an die Fachkräfte der Pflege, die pflegenden Angehörigen und die Pflegedienste, die Teil einer guten Pflege sind, sondern auch an die Arbeitgeber, die Politik und Gesellschaft, die die entsprechenden Rahmenbedingungen für gute Pflege schaffen. Friedrichs: „Zu den Rahmenbedingungen gehören zum Beispiel leistungsgerechte Löhne, die Weiterqualifizierung der Pflegekräfte und die Einführung der Familienpflegezeit durch die Bundesregierung.“
„Der Arbeitgebertag ist eine gute Gelegenheit, im Kreise hochkarätiger Branchen-Kenner und -Entscheider über die wichtige Aufgabe der Pflege sowie die Rahmenbedingungen der Pflege zu sprechen“, sagte Friedrichs und fügte hinzu: „Wenn wir die Versorgung der Bevölkerung in Deutschland sichern und verbessern wollen, dann müssen die Angehörigen der Gesundheitsberufe noch besser qualifiziert werden.“
Damit spricht Friedrichs nicht nur die Akademisierung der Gesundheitsberufe an, sondern auch die Weiterqualifizierung der Angehörigen der Gesundheitsberufe. Wenn eine berufliche Weiterqualifizierung möglich ist, werde sich auch die Attraktivität der Gesundheitsberufe erhöhen, so Friedrichs.
„Mit der Modellklausel aus dem Jahr 2009 hat Nordrhein-Westfalen die Einrichtung von Modellstudiengängen in den Gesundheitsberufen ermöglicht und schreitet mit der Akademisierung dieser Berufe voran. Insbesondere die hsg, die seit Ende 2009 – damals als bundesweit erste staatliche Hochschule – jungen Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung ein berufsqualifizierendes Studium in den Gesundheitsberufen anbietet, leistet hierzu einen wichtigen Beitrag“, erklärte Friedrichs.