„Über die Gesundheit von Personen in haushaltsnahen Dienstleistungen, den so genannten ‚Haushaltshilfen‘, die offiziell als ‚Hausangestellte in privaten Haushalten‘ bezeichnet werden, ist wenig bekannt. Überwiegend handelt es sich um Frauen und dabei oft um Personen mit Migrationshintergrund“, erklärt Prof. Dr. Gudrun Faller. Die Professorin für Kommunikation und Intervention im Kontext von Gesundheit und Arbeit am Department of Community Health der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) leitet ein Forschungsprojekt, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird.
Obwohl die Zahl der bei der Minijobzentrale angemeldeten Haushaltshilfen in den letzten 15 Jahren kontinuierlich zugenommen hat, gehen Schätzungen nach wie vor von einer erheblichen Dunkelziffer an nicht sozialversicherten Personen aus.
„Zu vermuten sind einerseits positive Vertrauensverhältnisse zu den Auftraggeberinnen sowie Gestaltungsspielräume bei der Aufgabenerledigung, andererseits aber auch diverse physische und psychische Belastungen“, so Faller.
Wie diese Faktoren im Einzelnen aussehen, wie sie sich auf die Gesundheit der Betroffenen auswirken und welche Ansätze der Gesundheitsförderung sich eignen, sind die zentralen Forschungsfragen im Projekt ‚Gekonnt hanDeln‘. Neben umfassenden Situationsanalysen, bei denen verschiedene Forschungsmethoden zum Einsatz kommen, sollen gemeinsam mit Hausangestellten in privaten Haushalten geeignete Handlungshilfen für diese Personengruppe und ihre Auftraggeber*innen entwickelt werden.
Das Projekt wird mit 360.000 Euro für die Dauer von vier Jahren gefördert und findet in Kooperation mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der Minijobzentrale der Knappschaft Bahn-See und der Unfallkasse NRW statt.
Weitere Informationen über das Forschungsprojekt sind hier zu finden.