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Logopädie hilft nach einem Schlaganfall

Kategorie:DAG

Bundesweit findet am 10. Mai 2021 der Aktionstag ‚Tag gegen den Schlaganfall‘ statt.

Unter einem Schlaganfall versteht man eine Minderdurchblutung im Gehirn aufgrund eines Verschlusses von Blutgefäßen oder einer Blutung. Dadurch werden einige Bereiche des Gehirns nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und Gehirnzellen sterben ab.

Laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes erlitten in Deutschland im Jahr 2019 rund 361.000 Menschen einen Schlaganfall. Etwas mehr als 53.000 Menschen davon sind dabei gestorben.

„Auch wenn sich erfreulicherweise die Sterbefälle in den letzten 20 Jahren fast halbiert haben, steigt die Zahl der Menschen, die mit den Folgen eines Schlaganfalls leben müssen. Das können Lähmungen, Einschränkungen bei Alltagsaktivität und/oder kognitive Beeinträchtigungen sein. Es können aber auch Probleme beim Sprechen oder der Sprache auftreten. Je nach Datenquelle leiden bis zu 38 Prozent der Schlaganfallüberlebenden unter einer Sprachstörung (Aphasie) und 30 bis 40 Prozentunter einer Sprechstörung (Dysarthrie). Beides kann gravierende Folgen für die soziale Teilhabe und Lebensqualität der Betroffenen haben“, erklärte Dr. Hendrike Frieg, Vertretungsprofessorin im Studienbereich Logopädie, mit Verweis auf eine aktuelle Veröffentlichung zu den ‚Leitlinien für die Aphasie- und Dysarthriebehandlung nach Schlaganfall‘.

„Wenn unsere Kommunikation eingeschränkt ist, sind Gespräche mühsam und bisweilen frustrierend. Viele Menschen mit einer Sprach- oder Sprechstörungen ziehen sich daher aus dem sozialen Leben zurück und haben weniger Kontakte. Die Logopädie leistet dabei einen wichtigen Beitrag, die Kommunikationsfähigkeit von Betroffenen wiederherzustellen oder zu verbessern“, erläuterte Frieg weiter. Durch systematisches Sprach- und Sprechtraining können Worte wieder besser gefunden werden, man kann Gesprächen wieder besser folgen und das eigene Sprechen wird für Andere wieder verständlicher. Eine Verordnung für Logopädie nach Schlaganfall stellen Neurolog*innen oder Hausärzt*innen aus.

Neben der Kommunikation kann zusätzlich auch das Schlucken nach einem Schlaganfall beeinträchtigt sein. „Verschlucken beim Essen und Trinken kann sich zum Beispiel durch Husten und Räuspern während und nach dem Essen/Trinken äußern. Betroffene erleben, dass sie sich verschlucken und das wichtige Erlebnis von gemeinsamen Mahlzeiten mit der Familie oder Freund*innen kann als unangenehm empfunden werden oder schambesetzt sein“, so Frieg. Auch hier können Logopäd*innen helfen und durch gezielte Übungen das Essen und Trinken wieder ermöglichen beziehungsweise feststellen, welche Speisen unproblematisch geschluckt werden können.

Die Neurorehabilitation in der Logopädie, zu der unter anderem die Diagnostik und Therapie von schlaganfallbedingten Beeinträchtigungen der Kommunikation und des Schluckens zählen, stellt einen Lehr- und Forschungsschwerpunkt des Studienbereichs Logopädie an der Hochschule für Gesundheit dar. In der Lehr- und Forschungsambulanz können Betroffene nach Schlaganfall auch im Rahmen von Modelltherapien von Studierenden unter engmaschiger Begleitung durch die Professor*innen und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen des Studienbereichs behandelt werden.

Dr. Hendrike Frieg, Vertretungsprofessorin an der Hochschule für Gesundheit, erläuterte die Folgen eines Schlaganfalls, die der Studienbereich Logopädie im Blick hat. Foto: HS Gesundheit

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