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Physiotherapie versorgt selten alleine

Kategorie:DAG Pressemitteilung

In seiner Antrittsvorlesung hat Prof. Dr. Dirk Peschke am 11. Juni 2019 in der Hochschule für Gesundheit (hsg Bochum) über ‚Erkenntnisse zur Bedarfsgerechtigkeit in der Physiotherapie‘ gesprochen.

„Mein Anliegen ist es, Physiotherapie umfassend und im Gesamtbild der Versorgung zu sehen. Diese Perspektive legt es nahe, die Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung zu überwinden und eine Vernetzung der beteiligten Akteure in den Blick zu nehmen“, erklärte Peschke und weiter: „Mit dieser Sichtweise werden erweiterte Verantwortungsbereiche für die Physiotherapie erkennbar. Werden diese angenommen, dann könnten Physiotherapeut*innen dafür Sorge tragen, dass physiotherapeutische Versorgung – auch bei Versorgungsübergängen – kontinuierlich verläuft und dass sich die beteiligten Akteure untereinander austauschen und abstimmen. Auf diese Weise kann die gemeinsam erzielte Versorgungsqualität gemessen, dargestellt und auch zusammen verbessert werden.“

Dirk Peschke ist seit März 2019 Professor für Physiotherapie und Versorgungsforschung im Department für Angewandte Gesundheitswissenschaften an der Hochschule für Gesundheit. Zuvor war er am Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig.

„Die Studienangebote der HS Gesundheit bieten sehr gute Möglichkeiten dafür, dass sich zukünftige Physiotherapeut*innen ein solches, erweitertes Verständnis von physiotherapeutischer Versorgung aneignen,“ so Peschke. Neben der Vermittlung grundlegender Handlungskompetenzen möchte Dirk Peschke den Studierenden mitgeben, dass eine gute physiotherapeutische Versorgung vor allem dann gelingt, wenn „über die einzelnen Behandlungseinheiten hinausgedacht wird“.

Prof. Dr. Dirk Peschke hielt am 11. Juni 2019 an der hsg Bochum seine Antrittsvorlesung. Foto: hsg Bochum

Diese Lehrumgebung und das große Interesse unter den Kolleg*innen, die Physiotherapie in Deutschland durch ganz unterschiedliche Beiträge voranbringen zu wollen, gefallen Peschke an der Hochschule für Gesundheit schon jetzt sehr.

Peschke bringt sowohl Arbeitserfahrungen als Physiotherapeut mit als auch umfangreiche Erfahrungen aus der Rehabilitations-, Qualitäts- und Versorgungsforschung. In seiner Dissertation, die er im Rahmen des Graduiertenkollegs ‘Multimorbidität im Alter‘ an der Charité – Universitätsmedizin Berlin schrieb, untersuchte Peschke sektorenübergreifende therapeutische Versorgungsverläufe von Schlaganfallbetroffenen. Anschließende Forschungsarbeiten hatten unter anderem die Zentralisierung von komplexen und planbaren Krankenhausleistungen, Verbesserungen, die durch Qualitätsmessungen, -transparenz und Peer Reviews erreicht werden können und die Versorgungsqualität von ‚Versorgungsgemeinschaften‘ zum Gegenstand. Unter einer ‚Versorgungsgemeinschaft‘ werden hier Leistungserbringer verstanden, die dieselben Patient*innen versorgen.

„Aufgrund dieser Kombination aus berufspraktischer Erfahrung und intensiver Beschäftigung mit Perspektiven auf Optimierungsansätze für die Gesundheitsversorgung ist die Expertise von Herrn Peschke eine bedeutsame Erweiterung der fachlichen Breite des Departments für Angewandte Gesundheitswissenschaften“, fasste Prof. Dr. Sascha Sommer, der Dekan des Departments, zusammen.

Dirk Peschke hat an der Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven, Standort Emden, und an der Philipps-Universität Marburg studiert. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.

Kontakt

Prof. Dr. Dirk Peschke

Professor für Versorgungsforschung

Studienbereich Physiotherapie
DPHT · Department für Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften

2. Etage, Raum 2427

Tel. +49 234 77727-751

dirk.peschkehs-gesundheit "«@&.de

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