„Um etwas über die Lebenswirklichkeiten und Gesundheitsverständnisse unterschiedlicher Menschen und Gruppen zu erfahren, bedarf es eines Spektrums an methodischen Zugängen“, so Saskia Jünger. Sie wünsche sich, Studierende dafür zu sensibilisieren, wie sich die Wahl der Forschungsmethodik auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Gesundheitsfragen auswirkt.
„Gerade die Community-Health-Forschung stellt besondere Anforderungen an die Wissenschaft, da der Anspruch besteht, die individuelle Verschiedenheit der Menschen zu berücksichtigen“, sagte Saskia Jünger. Entsprechend möchte sie Studierende für eine methodische Vielfalt in der Gesundheitsforschung begeistern und ihnen die Potenziale unterschiedlicher qualitativer Forschungsansätze näherbringen; „denn Diversität sollte sich auch in der Gestaltung des Forschungsdesigns widerspiegeln“.
„Wir freuen uns, dass Professorin Jünger unser Team mit ihrer fundierten methodischen Kompetenz, ihrer vielschichtigen Expertise im Gesundheitsbereich und ihrem forschungspolitischen Anspruch bereichern wird“, erklärte Prof. Dr. Michael Wessels, Dekan des Departments of Community Health (DoCH) der hsg Bochum, und fügte hinzu: „Für den in Deutschland noch jungen Bereich der Community-Health-Forschung ist es von großer Bedeutung, dass wissenschaftliches Arbeiten in unseren Studiengängen explizit vertreten ist und die Studierenden die Gelegenheit haben, solides Wissen zu Forschungsmethoden zu erwerben. Insofern ist es ein großer Gewinn, dass Saskia Jünger mit ihrem Profil ein Pendant zu der Professur mit Schwerpunkt Quantitative Forschung bilden wird.“
Im Anschluss an ihr Studium an der Universität Maastricht war Jünger als Psychologin und Gesundheitswissenschaftlerin in den Feldern Psychosomatik, Palliativ- und Allgemeinmedizin tätig. Bevor sie nach Bochum kam, hat sie sich beim Cologne Center for Ethics, Rights, Economics, and Social Sciences of Health (ceres) an der Universität zu Köln intensiv mit der Gesundheitskompetenz in komplexen Umwelten befasst. Ihr besonderes Interesse gilt einem wissenssoziologischen Blick auf Gesundheit und Krankheit. Neben ihrer Expertise im Bereich qualitativer und quantitativer Forschungsmethoden hat sie sich vertieft mit Konsensverfahren auseinandergesetzt und ist Sprecherin der Arbeitsgruppe ‚Erkenntnisanspruch, Forschungspraxis und Anwendungsbezug‘ im durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Wissenschaftlichen Netzwerk ‘Delphi-Verfahren in den Gesundheits- und Sozialwissenschaften‘ (DeWiss).
„Meine neue Aufgabe bietet für mich die Gelegenheit, Studierenden meine Begeisterung für die Forschung weiterzugeben und sie zur kritischen Reflexion wissenschaftlicher Machtgefüge zu ermutigen. Die hsg ist hierfür ein ausgezeichnetes Umfeld – insbesondere das DoCH mit seinem interdisziplinären Kollegium und dem Fokus auf Diversität“, sagte Saskia Jünger. Deshalb freue sie sich besonders auf eine inspirierende Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen im Team.
Nach mehreren Jahren im Rheinland blickt sie zudem bereits gespannt der Zeit in der ihr schon vertrauten Metropole Ruhr entgegen.
Kontakt:
Prof. Dr. Dr. Saskia Jünger; E-Mail: Saskia.Juenger@hs-gesundheit.de