Risiko · Entscheidungsfindung geburtshilflicher Fachpersonen
Hintergrund:
Die angestiegene forensische Auseinandersetzung im Bereich der Geburtshilfe kann das geburtshilfliche Handeln beeinflussen und führt zu einer „gestiegenen Risikoorientierung“. In internationalen Studien wird bereits untersucht, welche Faktoren der Betreuenden die Entscheidungsfindung und damit die Betreuung von Gebärenden beeinflusst. Für Deutschland fehlen solche Untersuchungen bislang.
Ziel:
Das Ziel dieser Studie ist es herauszufinden, welche Entscheidungen klinisch tätige geburtshilfliche Fachpersonen, also Hebammen, Entbindungspfleger, Gynäkologinnen und Gynäkologen, in bestimmten Situationen treffen, wie solche Situationen eingeschätzt werden und welche Faktoren ggfs. darauf einen Einfluss haben. Dazu wurden von Mai bis Oktober 2019 Gruppeninterviews durchgeführt und Anfang 2021 eine Befragung von angestellten Hebammen, Entbindungspflegern, Gynäkologinnen und Gynäkologen sowie Beleghebammen, Belegärztinnen und Belegärzten, die im Kreißsaal arbeiten, durchgeführt.
Methodik:
Durchführung von Fokusgruppeninterviews mit Hebammen, Gynäkologinnen und Gynäkologen, Auswertung des transkribierten Materials mithilfe der strukturierten Inhaltsanalyse. Die Ergebnisse aus dieser 1. Teilbefragung wurden zur Erstellung von Fallvignetten für die 2. Teilbefragung mittels Fragebogen (derzeit aktiv) zur Entscheidungsfindung genutzt. Diese Auswertung erfolgt sowohl deskriptiv als auch mithilfe interferenzstatistischer Verfahren.
Erwartete Ergebnisse
Es wird erwartet, dass die Studie Aufschluss darüber geben wird, welche Faktoren Einfluss auf die Entscheidungsfindung geburtshilflicher Fachpersonen in Deutschland haben und dies einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungsqualität leisten kann.
Laufzeit:
Mai 2019 bis Februar 2024
Ansprechpartnerinnen
Nina Peterwerth
Doktorandin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Studienbereich Hebammenwissenschaft
DPHT · Department für Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften
Gesundheitscampus Süd, 1. Etage, Raum 1104
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