Familienorientierte Erwachsenenrehabilitation bei psychisch Erkrankten (FER)
Psychische Erkrankungen können selten isoliert betrachtet werden. Wenn Menschen an einer psychischen Erkrankung leiden, betrifft dies auch Familienangehörige, wie beispielsweise Partner*innen und Kinder. Familiäre Spannungen können durch die psychische Erkrankung eines Elternteils ausgelöst oder verstärkt werden. Ebenso kann es beispielsweise zur „Rollenumkehrung“ zwischen der Eltern-Kind-Rolle (sog. „Parentifizierung“) oder Beeinträchtigungen des Erziehungsverhaltens und somit der Beziehungen innerhalb der Familie kommen.
Des Weiteren zeigen Studien, dass Kinder mit einem psychisch erkrankten Elternteil einem höheren Risiko von Entwicklungs- und psychischen Störungen ausgesetzt sind. Medizinische Leitlinien und Rehabilitationsträger empfehlen daher, Angehörige in die Behandlung miteinzubeziehen. Dies ist jedoch bislang in der klinischen Versorgungslandschaft kaum abgebildet.
Ziel des Projekts:
Im Rahmen des Förderprogramms "rehapro" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) wird eine neuartige Intervention (FER) für die stationäre psychosomatische Rehabilitation entwickelt, exemplarisch an einer Rehabilitationsklinik implementiert und evaluiert.
FER stellt das familiäre Zusammenleben und die gemeinschaftliche Bewältigung der Erkrankung in den Vordergrund. Durch einen frühzeitigen Einbezug von Angehörigen – insbesondere Kindern – in die psychosomatische Reha, sollen Familien gestärkt und das Rehabilitationsergebnis langfristig gesichert werden.
Methodik:
Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts wird durch die Hochschule für Gesundheit und die Technische Universität München geleistet und umfasst eine Zugangs-, Prozess- und Ergebnisevaluation der Maßnahme. Im Rahmen des Projekts werden Bedürfnisse, Wünsche und Befürchtungen der Rehabilitand*innen und deren Angehörigen bezüglich des Einbezugs der Familie in die Rehabilitationsmaßnahme erfasst. Zudem wird die Maßnahme auf ihre Wirksamkeit und Umsetzbarkeit überprüft.
Das Studiendesign basiert auf einem Mixed-Methods-Ansatz, welches sich in insgesamt sechs Evaluationsmodulen widerspiegelt.
Projektleitung an der HS Gesundheit
Prof. Dr. phil. habil. Michael Schuler
Professur „Forschungsmethoden in den Gesundheitsberufen“
DPHT · Department für Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften
Etage 3, Raum 3413
Tel. +49 234 777 27 645
Mitarbeiterinnen am Projekt
Hanah Miluczenko
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Projekt „Familienorientierte Erwachsenenrehabilitation bei psychisch Erkrankten (FER) – Schwerpunkt Psychotherapie"
DPHT · Department für Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften
Gesundheitscampus Süd, Raum 2107
Tel. +49 234 777 27 - 721
Fax +49 234 777 27 - 921
Helen Bindels
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
DPHT · Department für Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften
Gesundheitscampus Süd, Raum 2107
Tel. +49 234 77727-761
Fax +49 234 77727-961
Projektlaufzeit: | 01.01.2024 bis 31.12.2027 |
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Projektbeteiligte: | Klinik Höhenried gGmbH |
Fachklinik Gaißach | |
Deutsche Rentenversicherung Bund | |
Deutsche Rentenversicherung Bayern Süd | |
Technische Universität München |