Hebammenversorgung von Frauen mit einer perinatalen psychischen Störung bei einer seit mindestens drei Jahren bestehenden Diagnose nach ICD 10
Eine qualitative Studie aus Nutzerinnensicht.
Problemstellung
Psychische Erkrankungen sind die häufigste Komplikation während einer Schwangerschaft und im ersten Jahr nach einer Geburt. Insbesondere Krankheitsrezidive nehmen bei psychisch vorerkrankten Frauen in der Perinatalzeit (Schwangerschaft bis zum Ende des 1. Lebensjahres des Kindes) deutlich zu.
Häufig gehen mit einer psychischen Erkrankung auch weitere Risikofaktoren einher, wie bspw. (Bildungs-)Armut. Auch ist der Bindungsaufbau zwischen einer psychisch kranken Mutter und ihrem Kind erschwert – 50 Prozent der Kinder psychisch kranker Eltern werden im Lebensverlauf ebenfalls psychisch krank.
Neben der medikamentösen Begleitung der vulnerablen Zielgruppe ist die psychosoziale Betreuung durch Hebammen für eine gelingende Perinatalzeit zentral. Hebammen haben in der Regel eine vertrauensvolle Beziehung zur Frau – jedoch gilt die Herstellung dieses Vertrauensverhältnisses bei Frauen mit psychischen Erkrankungen als besondere Herausforderung für die Berufsgruppe. Neben den Leistungen von Hebammen an Hebammenhilfe fördern sie den Bindungsaufbau zwischen Eltern und Kind und vermitteln bei Bedarf an weitere Berufsgruppen.
Projektleitung | Prof.in Dr.in Martina Schlüter-Cruse |
---|---|
Projektmitarbeiterin | Elke Henkel, Hebamme, B.Sc. Midwifery (07/24-10/24) |
Dr. Marion Schumann (03/23-04/24) | |
Förderer | hochschuleigene Mittel für Forschungsvorhaben im Rahmen der hochschulinternen Projektförderung |
Fördersumme | 75.000€ |
Projektlaufzeit | 03/2023-08/2025 |
Ziel der Studie
Im Projekt wird die Versorgungsqualität der Hebammenhilfe bei Frauen mit psychischen Vorerkrankungen während der Perinatalzeit untersucht. Von besonderem Interesse ist welche spezifischen Bedürfnisse diese Frauen an die Hebammenbetreuung haben. Es wird untersucht welche Erwartungen die Frauen an die Hebammenbetreuung haben und welche Erfahrungen sie mit Hebammen erlebten. Aus Nutzerinnensicht sollen Faktoren der Hebammenbetreuung sichtbar werden die zur Stärkung der psychischen Gesundheit der Zielgruppe beitragen.
Methodik
Die Datenerhebung erfolgt mittels 10 bis 12 Einzelinterviews mit psychisch kranken Frauen aus verschiedenen sozialen Milieus in Deutschland. Die Datenanalyse wird inhaltsanalytisch nach Mayring durchgeführt.
Projektleitung und Ansprechpartnerin
Prof. Dr. Martina Schlüter-Cruse
Professorin für Hebammenwissenschaft | Studienbereichsleitung
Programmverantwortung B.Sc. Hebammenwissenschaft, Sprecherin Forschungsschwerpunkt Midwifery & Reproductive Health
Studienbereich Hebammenwissenschaft
DPHT · Department für Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften
3. Etage, Raum 3417
Tel. +49 234 77727-795
Fax +49 234 77727-995