Ein multimodales Interventionsprogramm für ältere Menschen mit Frailty – eine randomisierte kontrollierte Pilotstudie
Das Frailty Syndrom beschreibt einen dynamischen Zustand erhöhter Vulnerabilität gegenüber äußeren Stressoren bei älteren Menschen (Clegg et al. 2013; Morley et al. 2013). Ein wesentliches Kennzeichen ist eine Reduktion der körperlichen Leistungsfähigkeit.
Wenngleich Frailty progressiv verläuft, sind Veränderungen des Frailty-Status möglich. Als effektive Interventionen gelten ein körperliches Training, Ernährungstherapie, kognitives Training und/oder multimodale Behandlungskonzepte (Cameron and Kurrle 2015; Fairhall et al. 2012; Morley et al. 2013; Ng et al. 2015). Assessment, Prävention und Therapie der Frailty sind jedoch in der Regel komplex und zeitaufwendig (Fairhall et al. 2011). Sie sollte durch ein interdisziplinäres, spezialisiertes und im Umgang mit älteren Menschen erfahrenen Team, in enger Absprache mit dem behandelnden Hausarzt, erfolgen (Fairhall et al. 2011; Sourial et al. 2013; Turner and Clegg 2014).
Es existieren bisher nur sehr wenige klinische Interventionsstudien, die die Effektivität eines multimodalen, interdisziplinär organisierten und den „Best- Practice Leitlinien zur Behandlung von Frailty“ (Fairhall et al. 2011; Turner and Clegg 2014) folgenden Interventionskonzepten folgen.
Bei dieser Studie handelt es sich um eine zweiarmige, randomisierte, kontrollierte Pilotstudie im Prä-Post-Design. Das primäre Ziel dieser randomisierten, kontrollierten Pilot-Studie ist es, die Machbarkeit eines multimodalen, ressourcenorientierten, interdisziplinären und den aktuellen Leitlinien zur Versorgung von Patienten mit Frailty folgenden Interventionsprogramms zu überprüfen. Ein weiteres Ziel ist die erste Einschätzung von Effekten der Intervention auf die Frailty (primärer Endpunkt) sowie die sekundäre Endpunkte, unter anderem: Mobilität, Selbstständigkeit in den ADLs, Sturzrate, Kognition, Stimmung, Ernährungszustand und die Lebensqualität.
Projektbeteiligte
Prof. Dr. Christian Grüneberg
Studienbereichsleitung
Studienbereich Physiotherapie
DPHT · Department für Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften
2. Etage, Raum 2433
Tel. +49 234 77727-620
Fax +49 234 77727-820
Prof. Dr. Christian Thiel
Dekan des DAG
Professor
Studienbereich Physiotherapie
DPHT · Department für Pflege-, Hebammen- und Therapiewissenschaften
2. Etage, Raum 2419
Tel. +49 234 77727-628
Fax +49 234 77727-828
Weitere Projektbeteiligte
Tobias Braun, Lisa Happe, Carolin Bahns, Carina Ziller
Kooperationspartner
- Home Instead, Seniorenbetreuung in Bochum
- Hausärzte im Umkreis der hsg
Publikationen
- Braun T, Thiel C, Grüneberg C (2014) Frailty – ein wichtiges Handlungsfeld für die Physiotherapie. Zeitschrift für Physiotherapeuten: 7: 17-30
- Braun T, Thiel C, Grüneberg C (2016) Diagnose- und Screening-Instrumente der Frailty bei älteren Menschen - Übersicht systematischer Reviews. Physioscience. 12(4): 142–151
- Braun T, Thiel C, Schulz RJ, Grüneberg C (2017) Diagnostik und Behandlung physischer Frailty. Deutsche Medizinische Wochenschrift. 142: 117–122
- Braun T, Grüneberg C, Thiel C (2017) German translation, cross-cultural adaptation and diagnostic test accuracy of three frailty screening tools - PRISMA-7, FRAIL scale and Groningen Frailty Indicator. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie (Epub ahead of print)