Ye-One Rhie, SPD-Abgeordnete im Deutschen Bundestag und Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung, sowie Gabriela Schäfer, Bürgermeisterin der Stadt Bochum, waren am 27. August 2024 zu Gast an der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) in Bochum. Die Politikerinnen informierten sich über das Verbundprojekt InnovationsCommunity Urban Health (ICUH), das von der HS Gesundheit koordiniert wird. Prof.in Eike Quilling, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer, erklärt: „Das Projekt fokussiert sich auf das Thema StadtGesundheit, einen Forschungsschwerpunkt der HS für Gesundheit, und stach in einem mehrstufigen Auswahlverfahren im Zuge der Förderrichtlinie DATIpilot der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI) unter knapp 500 Bewerbungen aus ganz Deutschland erfolgreich hervor. Wir sind stolz, als eine von 20 Innovationscommunities vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in den nächsten vier Jahren mit fünf Millionen Euro gefördert zu werden.“ Weitere Projektpartner*innen der HS Gesundheit in dem Verbundprojekt sind die Universität Bremen, die Technische Universität Dortmund, das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, das Landeszentrum Gesundheit NRW, das Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung sowie die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e.V.. Darüber hinaus wird die InnovationsCommunity Urban Health in den nächsten Jahren noch weitere Partner*innen in die Förderung einbinden.
Empfangen wurden Ye-One Rhie und Gabriela Schäfer von Prof.in Dr.in Eike Quilling, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer der HS Gesundheit sowie Prof.in Dr.in Heike Köckler, Professorin für Sozialraum und Gesundheit und Sprecherin des Verbundprojektes. Gemeinsam besuchten sie das DiPS_Lab der Hochschule. DiPS steht dabei für Digitale Methoden der Partizipativen Sozialraumanalyse. Im DiPS_Lab der HS Gesundheit können Studierende ihr an der Hochschule erworbenes Wissen praktisch umsetzen, zudem haben dort verschiedene Forschungsprojekte der HS Gesundheit zum Schwerpunkt Urban Health ihren Ursprung. Bei dem Besuch der Gäste erklärte Prof.in Dr.in Heike Köckler dort unter anderem die Ziele des ICUH-Verbundprojektes.
„Wir erforschen an der Hochschule die Bedeutung von Sozialräumen für die Gesundheit des Menschen und wie sich solche Sozialräume insbesondere in Städten gesundheitsförderlich beeinflussen, verändern und gestalten lassen. Im Verbundprojekt InnovationsCommunity Urban Health befassen wir uns mit der Schaffung gesundheitsfördernder Stadtstrukturen in altindustriellen Regionen wie dem Ruhrgebiet oder Bremen/Bremerhaven. Dabei werden wir untersuchen, warum Erkenntnisse aus der Wissenschaft und akzeptierte Leitbilder wie etwa das der Nachhaltigkeit oder der gesundheitsfördernden Stadtentwicklung in der Praxis oft nicht umgesetzt werden“, sagt Prof.in Dr.in Heike Köckler.
Die InnovationsCommunity Urban Health baut im Ruhrgebiet auf dem von Heike Köckler initiierten Forum StadtGesundheit auf. Heike Köckler: „In dem Forum tragen seit Sommer 2022 verschiedene Akteur*innen in einem transdisziplinären Prozess zum Thema StadtGesundheit ihr Wissen zusammen und arbeiten an einer gemeinsamen Zielrichtung, welche noch in diesem Jahr in der ersten Charta StadtGesundheit Ruhr verabschiedet wird und eine gute Grundlage für ICUH bildet.“
Bundestagsabgeordnete Ye-One Rhie zeigte sich beeindruckt von dem Besuch der HS Gesundheit und dem Ziel des Forschungsteams, neue Impulse für Stadtregionen setzen zu wollen. Ye-One Rhie: „Dieses Projekt macht sich für die Anwendung von gesundheitsfördernden Forschungsergebnissen in der Praxis stark und lebt von dem Transfer zwischen Wissenschaft, Praxis und Gesellschaft. Es ist ein vorbildliches Beispiel dafür, wie Hochschulen den Transfer von anwendungsorientierter Forschung in die Praxis weiter voranbringen können.“
Für das Forschungsziel werden die Projektpartner*innen auch eng mit Stadtverwaltungen und Gesundheitsdienstleistern sowie der städtischen Bevölkerung zusammenarbeiten. Auch Bochums Bürgermeisterin Gabriela Schäfer zeigte sich interessiert an dem Verbundprojekt. Gabriela Schäfer: „Der Austausch über das Projekt und die Erläuterungen zum Vorgehen im Projekt waren sehr interessant. Das Forschungsvorhaben stellt eine der wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen unser Zeit in den Fokus: die Gestaltung gesunder Städte. Mich freut die bereits langjährige und gute Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung, Stadtsportbund, weiteren lokalen Akteur*innen und der HS Gesundheit in diesem Themenfeld.“
Das Thema StadtGesundheit wird bereits seit einigen Jahren vom Gesundheitscampus aus an der Hochschule für Gesundheit anwendungsorientiert erforscht. Das neue Verbundprojekt wird sich auch mit der Schaffung gerechter Lebensverhältnisse befassen, unabhängig von sozialen Ungleichheiten in Städten.