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Logopädie-Symposium zur evidenzbasierten Therapie an der hsg

Pressemitteilung

Am 2. März 2013 fand in Bochum das 2. Bochumer Symposium „Evidenzbasierte Logopädie“ zum Thema „Neurorehabilitation über die Lebensspanne“ statt. In insgesamt acht Vorträgen, zu denen sich etwa 85 Zuhörer versammelt hatten, referierten Nachwuchswissenschaftler sowie Wissenschaftler aus Deutschland und der Schweiz zum Thema Neurorehabilitation.

Dr. Nicole Stadie, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Potsdam, hob in ihrem Vortrag „Kognitiv orientierte Sprachtherapie – Evaluation und Evidenzen“ die Relevanz der Therapieevaluationen am Beispiel der Wortabrufstörung hervor.

Angereist von der Hochschule für Heilpädagogik Zürich trug Prof. Dr. Jürgen Steiner zur nicht-medikamentösen Therapie bei beginnender Demenz vor und eröffnete somit Einsichten in ein bisher wenig erschlossenes Handlungsfeld der Logopädie.

Ebenso richtete auch Prof. Dr. Thomas Lücke (St. Josef Hospital Bochum) mit seinem Vortrag zu neuropädiatrischen Störungen bei Sprach- und Sprechauffälligkeiten den Blick auf ein weiteres, bisher weniger beachtetes Handlungsfeld. Er referierte über die Bedeutung von genetischen, metabolischen und epileptischen Störungsbildern bei Sprachentwicklungsstörungen unklarer Ursache.

Neben diesen drei Keynote-Sprechern erhielt auch der wissenschaftliche Nachwuchs die Möglichkeit, eigene Forschungsergebnisse sowie laufende Projekte vorzustellen: Marieluise Bartels, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der hsg Bochum und der Technischen Universität (TU) Dortmund, und Ilka Winterfeld (wissenschaftliche Mitarbeiterin, TU Dortmund) berichteten über ein Kooperationsprojekt des Studienbereichs Logopädie der hsg und des Fachbereichs Sprache und Kommunikation der TU Dortmund. In einer gemeinsam entwickelten Forschungsdatenbank soll ein klinisches Register mit Daten zu Anamnese, Diagnostik und Therapieverläufen erstellt werden, um somit die Therapiequalität in der Logopädie zu sichern und zu verbessern.

In den darauf folgenden Vorträgen stellten Referentinnen Forschungsergebnisse ihrer Abschlussarbeiten vor: Marie Leienbach, wissenschaftliche Mitarbeiterin der hsg Bochum, berichtete aus ihrem abgeschlossenen Masterprojekt zum vielfältigen Zusammenhang zwischen sprachlicher Leistung, Kommunikationsfähigkeit und Lebensqualität bei Aphasie und hob die Relevanz von Kommunikationsfähigkeit und Lebensqualität für die Aphasietherapie hervor.

Anna Stielow (wissenschaftliche Mitarbeiterin, Ruhr Universität Bochum) trug die Ergebnisse ihrer Masterarbeit zum Einfluss von Ruhephasen auf die Benenntherapie vor. Anhand einer Einzelfallstudie zeigte sie Befunde auf, die darauf hinweisen, dass bei der Einhaltung von Ruhephasen im Anschluss an eine Benenntherapie nachhaltigere Therapieeffekte erzielt werden können.

Miriam Heisterüber (wissenschaftliche Mitarbeiterin, RWTH Aachen) stellte die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeit zum hochfrequenten Training der auditiven Analyse bei einem 16-jährigen Jungen mit Aphasie vor. Bei der auditiven Analyse handelt es sich um die Fähigkeit, einzelne Elemente aus dem Sprachschall herauszuhören. Heisterüber hat nachgewiesen, dass sich das auditive Sprachverständnis, also das Gehörte und dessen Verarbeitung im Gehirn, durch ein spezifisches Training verbessert. Für diese Arbeit hatte sie bereits im Sommer 2012 den Forschungspreis des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie (dbl) erhalten.

Erstmals wurde auch der Bochumer Förderpreis an Sophie Peter, Studentin der Logopädie an der hsg, für ihre herausragende Leistung einer Falldarstellung bei Aphasietherapie verliehen.

Außerdem fand eine Postersession statt, in der Studierende des Studiengangs Logopädie der hsg evidenzbasierte Therapien anhand von Einzelfällen vorstellten. Zusätzlich wurden die derzeit von Prof. Dr. Bilda geleiteten Projekte des Studienbereichs Logopädie der hsg „Teletherapie bei Aphasie nach Schlaganfall“ sowie „Geschulte Schlaganfallhelfer als professionelle Partner bei Schlaganfall“ präsentiert.

Zwei Referenten des 2. Bochumer Symposiums „Evidenzbasierte Logopädie“ mit den Gastgeberinnen: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Kerstin Bilda (Leiterin des Studiengangs Logopädie an der hsg), Prof. Dr. Jürgen Steiner (Leiter des Studiengangs Logopädie an der HfH Zürich), Dr. Nicole Stadie (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department Linguistik der Universität Potsdam) und Prof. Dr. Sylvia Costard (Professorin im Studiengang Logopädie an der hsg). Foto: hsg
Zwei Referenten des 2. Bochumer Symposiums „Evidenzbasierte Logopädie“ mit den Gastgeberinnen: (v.l.n.r.) Prof. Dr. Kerstin Bilda (Leiterin des Studiengangs Logopädie an der hsg), Prof. Dr. Jürgen Steiner (Leiter des Studiengangs Logopädie an der HfH Zürich), Dr. Nicole Stadie (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department Linguistik der Universität Potsdam) und Prof. Dr. Sylvia Costard (Professorin im Studiengang Logopädie an der hsg). Foto: hsg

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