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Foto: Eine Seminarsituation
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Erfahrungswissen Rheumakranker für Ausbildung nutzen

Kategorie:DPW

Im Projekt „Rheuma hautnah“ wurden nun die ersten Rheumakranken für einen ehrenamtlichen Einsatz an Ausbildungsstätten für Gesundheitsfachberufe geschult. Es handelt sich um ein Projekt des der Deutschen Rheuma-Liga NRW und des Departments für Pflegewissenschaft der Hochschule für Gesundheit in Bochum.

Der rheumatische Formenkreis umfasst über 100 verschiedene rheumatische Erkrankungen.  Rund 20 Millionen Menschen in Deutschland sind nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Rheuma-Liga davon betroffen. Und doch kommt das Thema in vielen Ausbildungs- und Studiengängen zu Gesundheitsfachberufen nur am Rande vor.

In dem Projekt 'Rheuma hautnah – Auch in der Ausbildung' schult die Deutsche Rheuma-Liga NRW e.V. zusammen mit dem Department für Pflegewissenschaft daher selbst von einer rheumatischen Erkrankung betroffene Menschen, damit sie Auszubildenden und Studierenden in Gesundheitsfachberufen ihr Erfahrungswissen in Vorträgen vermitteln und in den Ausbildungsstätten qualifiziert die Auswirkungen der Erkrankungsbilder des rheumatischen Formenkreises auf ihre Lebenswirklichkeit und auf Pflege- und Behandlungssituationen darstellen können. Das Engagement der rheumakranken Menschen erfolgt dabei ehrenamtlich.

„Die Expertise von Betroffenen mit einer rheumatischen Erkrankung stellt nicht nur eine wichtige Säule für andere Betroffene dar, sondern ist auch in der Ausbildung und im Studium der Gesundheitsfachberufe von Bedeutung“, erklärt Jens Riede, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt an der Hochschule für Gesundheit. Der Startschuss für das Projekt fiel im Juni 2020. Inzwischen wurden ein umfangreiches Curriculum für die Ausbildung der Ehrenamtlichen sowie zahlreiche Unterrichtsmaterialien erarbeitet, die die Einsätze der Ehrenamtlichen an den Ausbildungsstätten erleichtern sollen.

Der erste Ausbildungsgang startete jetzt an zwei Wochenenden Ende April und Anfang Mai 2021. „Leider können wir pandemiebedingt diese erste Ausbildung nur online anbieten,“ so Prof. Dr. Sandra Bachmann, Leiterin des Projekts an der Hochschule für Gesundheit. „Wir freuen uns aber sehr, dass sich elf Ehrenamtliche auch auf diese Form, den Ausbildungsgang zu durchlaufen, eingelassen haben und sind sehr gespannt auf die Arbeitsergebnisse.“ Nach der Ausbildung werden die Ehrenamtlichen gezielt auf Ausbildungsstätten zugehen und sich für den Einsatz im Unterricht anbieten.

Die Deutsche Rheuma-Liga erhofft sich durch die Einsätze an Ausbildungsstätten auch nachhaltige Auswirkungen auf die Versorgung rheumakranker Menschen: „Besonders die Weitergabe des Expertenwissens von Betroffenen wird die Auszubildenden und Studierenden für die besonderen Bedürfnisse rheumakranker Menschen sensibilisieren und damit langfristig deren therapeutische und pflegerische Versorgung verbessern,“ betonte Elisabeth Stegemann-Nicola, Mitglied des Vorstands der Deutschen Rheuma-Liga NRW. Nach erfolgreicher Erprobung soll das Ausbildungskonzept daher auch anderen Verbänden der Gesundheitsselbsthilfe zur Verfügung gestellt werden. Das zweijährige Projekt wird gefördert von den AOKen NordWest und Rheinland/Hamburg.

Kontakt:

Hochschule für Gesundheit: Jens Riede, jens.riedehs-gesundheit "«@&.de

Deutsche Rheuma-Liga NRW: Bettina Teutenberg, teutenbergrheuma-liga-nrw "«@&.de

 

Zu sehen ist Prof. Dr. Sandra Bachmann
Prof. Dr. Sandra Bachmann ist Studiengangsleitung im Studiengang Pflege und Professorin für Pflegerische Versorgung von Kindern, Jugendlichen und deren Familien an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Foto: HS Gesundheit/Volker Wiciok
Auf dem Bild sieht man Jens Riede.
Jens Riede arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt 'Rheuma hautnah' an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Foto: HS Gesundheit

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