Zum Hauptinhalt springen

Fotoausstellung über 13 türkische Frauen, die im Ruhrgebiet heimisch wurden, geht mit Finissage zu Ende

Kategorie:DoCH Pressemitteilung

Bei der Veranstaltung Ende Januar kamen die Portraitierten in die Hochschule für Gesundheit in Bochum, um ihre Geschichte zu erzählen und Fragen zu beantworten.

Die Fotoausstellung „Ankommen. 13 Frauen vom Borsigplatz erzählen“, die den Blick auf weibliche Erinnerungen richtet und zuletzt in der Hochschule für Gesundheit (HS Gesundheit) zu sehen war, ist Ende Januar mit einer Finissage zu Ende gegangen. Mit dabei waren zwei der portraitierten Frauen, die im Rahmen des Anwerbeabkommens in den 1970er Jahren nach Deutschland kamen und seither rund um den Dortmunder Borsigplatz leben. Sie widmeten ihre Zeit der Familie, dem Haushalt und der Betreuung der Kinder, die, wie auch die Enkel*innen, heute fest in Deutschland verwurzelt sind. Über die Jahre verblasste der Gedanke an eine Rückkehr.

„Die Frauen waren sehr fasziniert, ihr eigenes Portrait in einem so großen Raum zu sehen“, sagte Asja Kraus von der HS Gesundheit, die die Ausstellung mitorganisiert hat. Beide betonten: „Es war toll, mal im Mittelpunkt zu stehen, aber auch ungewohnt.“ Im Quartierstreff hatten sich die Frauen zwar regelmäßig gesehen, über ihre Erlebnisse und Erfahrungen allerdings erst durch das Projekt ausgetauscht. Ann-Kathrin Thymian vom Quartierstreff: „Wir haben zu Beginn nicht damit gerechnet, dass wir mit diesem Projekt so viele spannende Erfahrungen der Frauen sammeln können und dass es auf so großen Anklang stoßen wird.“

Die Sprachebarriere und schlechten Wohnverhältnisse stellten die Frauen in den ersten Jahren vor große Herausforderungen. Eine der Frauen berichtete von ihrem Versuch, ein Brot zu kaufen. Sie bestellte auf Englisch und wurde nicht richtig verstanden, statt mit einem Brot ging sie mit einem Holzbrett nach Hause und traute sich danach lange Zeit nicht mehr, allein einzukaufen. Heute kann sie diese Geschichte mit einem Lachen erzählen.

Zudem lernten die portraitierten Frauen auch die Hochschule mit verschiedenen Skills Labs aus dem Department of Community Health und der Hebammenwissenschaft kennen. „Sie waren begeistert, wie praxisnah und mit welchen Hilfsmitteln die Studierenden hier lernen können“, so Asja Kraus. „Die Frauen hatten großes Interesse am System Hochschule, da teilweise auch die eigenen Kinder studieren und sie sich gefreut haben, einen Eindruck von Veranstaltungsräumen im universitären Kontext zu gewinnen. Besonders die Größe des Audimax hat die Frauen fasziniert. Insgesamt waren sie sehr offen und haben sich über die Einladung gefreut.“

Nach einem Nachmittag mit vielen Gesprächen und wechselseitigem Austausch verabschiedeten sich die Frauen mit einer Einladung zu ihnen in den Quartierstreff in Dortmund.

Einige der portraitierten Frauen, Mitglieder des Quartierstreffs und das Organisationsteam des DoCH. Foto: HS Gesundheit
Einige der portraitierten Frauen, Mitglieder des Quartierstreffs und das Organisationsteam des DoCH. Foto: HS Gesundheit

Awards

Logo Weltoffene Hochschulen gegen FremdenfeindlichkeitAlle Bewertungen auf StudyCheck.de lesenLogo 50 Jahre Hochschulen für angewandte Wissenschaften